The Danger – Photoshop Tutorial Walkthrough

In diesem Blog Eintrag erkläre ich euch die Entstehung des Bildes „The Danger“ von der Bildidee, über den Bildaufbau und die Aufnahme, bis hin zu den angewendeten Retuschetechniken in Adobe Photoshop.

 

Bildidee

Das Bild ist dem Seasonshooting der fünften Staffel von Breaking Bad nachempfunden. Als ich diese außergewöhnlichen Charakter Portraits sah, hatte ich sofort Gefallen daran gefunden und wollte versuchen diesen Stil selbst auszuprobieren.

Jesse Pinkman Breaking Bad © AMC Network Entertainment LLC. All rights reserved.

Jesse Pinkman Breaking Bad © AMC Network Entertainment LLC. All rights reserved.

Quelle: http://blogs.amctv.com/breaking-bad/photo-galleries/breaking-bad-season-5-cast-photos/#/2

 

Bildaufbau

Zum Einsatz kam ein 500 Watt Baustrahler aus dem Baumarkt, welcher an einen Dimmer angeschlossen wurde, um somit schnell und leicht das Licht auf die gewünschte Stärke zu regulieren. Zudem wurde ein Nikon SB-600 Aufsteckblitz mit einer 60×60 Softbox genutzt. Als Hintergrund verwendete ich die dunkelblaue Seite meines mobilen Falthintergrunds von Walimex, welcher bei der gewählten Belichtung seinen Zweck erfüllte und zwar einen dunklen Hintergrund zu schaffen. Die Nikon D90 wurde mit einem Nikkor 35.0mm / 1.8 und den Einstellungen 1/120 Sek., f/14, ISO 200 verwendet, wobei ca. 1,5 m Abstand zur Person gehalten wurde. Den Aufsteckblitz mit der Softbox habe ich verwendet um das harte Streiflicht von hinten rechts ins Bild zu bekommen. Der Baustrahler gab das sanfte Gegenlicht von vorne links.

Der Bildaufbau gestaltet sich wie folgt:

Bildaufbau The Danger

Bildaufbau The Danger

 

Original

So kam das Bild bei oben gezeigtem Set aus der Kamera.

The Danger Original

 

 

Bearbeitung – Schritt für Schritt

1. RAW

The Danger RAW

Bei den Einstellungen in Adobe Camera RAW wurden geringe Einstellungen an der Helligkeit und der Sättigung vorgenommen. Zudem wurde der Hautton im HSL/Graustufen Panel korrigiert. In diesem Schritt ist das Ziel eine neutrale Ausgangsbasis für die Retusche zu schaffen.

 

2. Retouch

Zuerst werden wir mit dem Verflüssigen-Filter der Hemdkragen angepassen, welcher im Original zu unsymetrisch war. Als nächstes erstellen wir eine neue Ebene um die Grundretusche duchzuführen. Nun wählen wir das Reparaturpinsel-Werkzeug und entfernen damit Hautunreinheiten, Glanzstellen und störende Elemente im Bild.

Im nächsten Schritt führen wir kleinere Farbkorrekturen an Haut, Haare und Hintergrund durch. Für die Haut und die Haare erstellen wir uns jeweils neue Ebenen (Ebene>Neue Füllebene>Farbfläche) und wählen die gewünschte Farbe aus. Die Ebenenfüllmethode stellen wir bei der Ebene für die Haut auf „Farbe“ und die Ebene für die Haare stellen wir auf „Farbton“. Anschließend malen wir mit einem weichen Pinsel auf der Ebenenmaske die gewünschten Bereiche in das Bild. Danach reduzieren wir die Ebenendeckkraft der Ebenen auf die gewünschte stärke. Für den Hintergrund erstellen wir eine Schwarz-Weiss Einstellungsebene und auch hier malen wir mit einem weichen Pinsel den gewünschten Bereich in das Bild.

Anschließend wenden wir eine Dodge & Burn Technik an, welche eine der größten Änderungen im Bereich der Retusche in diesem Bild ausmacht. Dazu erstellen wir über das Menü eine neue Ebene (Ebene>Neu>Ebene) und setzen die Füllmethode auf Weiches Licht. Zudem wird der Haken bei „Ebene mit 50% Grau füllen“ gesetzt.

Bei der Dodge & Burn Retouch Technik wird mit dem Abwedler und Nachbelichter Werkzeug auf der erstellten grauen Ebene durch auffhellen und abdunkeln ein sauberes Bild geschaffen. Ich arbeite hier meist mit einer Werkzeugdeckkfraft zwischen 5-10%, den Bereich stellen wir auf Mitteltöne. Jetzt werden die dunklen Bereiche aufgehellt und helle Bereiche werden abgedunkelt. Wie Ihr im oberen Beispiel seht, werden auch sehr viele dünne Striche gemalt, was zum Teil sehr viel Zeitaufwand bedeutet, je nach dem wie „sauber “ Ihr den gewünschten Bereich haben wollt. Durch diese Technik erhalten wir eine sehr natürliche Retusche ohne dabei Pixel im Bild zu verändern. Zudem ist sie vielseitig einsetzbar und die meisten Problematiken der Retusche können mit dieser Technik abgedeckt werden.

Im nächsten Schritt wenden wir eine Technik an um die Haut ein wenig weichzuzeichnen. Dazu fügen wir alle Ebenen durch das drücken von cmd+alt+Shift+E zu einer neuen Ebene zusammen. Von dieser Ebene erstellen wir durch das drücken von cmd+j eine Kopie. Bei dieser kopierten Ebene stellen wir nun den Deckkraftmodus auf „Strahlendes Licht“ und invertieren anschließend die Ebene durch das drücken von cmd+i oder das Menü Bild>Korrekturen>Umkehren. Jetzt wenden wir einen Hochpassfilter auf das Bild an, indem wir aus dem Menü Filter>Sonstige>Hochpassfilter auswählen. Wir wählen hier einen Radius von ca. 7 px und bestätigen die Eingabe. Anschließend packen wir beide Ebenen in einen Ordner und erstellen darauf eine Ebenenmaske. Wir kehren die Ebenenmaske um (cmd+i) und malen nun mit einem weichen Pinsel die gewünschten Bereiche zurück ins Bild. Die Deckkraft des Ordners habe ich anschließend auf 25% verringert.

 

3. Lichtstimmung

The Danger Lichtstimmung

Für die Lichtstimmung passen wir zuerst die gesamte Helligkeit und den Kontrast des Bildes durch eine Einstellungsebene „Helligkeit & Kontrast“ und eine Einstellungsebene „Tonwertkorrektur“  an. Als nächstes zeichnen wir auf einer neuen Ebene mit einem großen weichen Pinsel und einer schwarzen Vordergrundfarbe eine Vignette in das Bild. Danach wenden wir über das Menü ein Rauschfilter mit ca. 1px auf die Ebene an um Bildabrisse im Verlauf zu minimieren (Filter>Rauschfilter>Rauschen hinzufügen).

Durch eine weitere Dodge & Burn Ebene dunkeln wir mehrere Bereiche, hauptsächlich um das Gesicht und am Bildrand, ab. Zudem arbeiten wir die Gesichtsstrukturen an den Wangen und der Nase durch aufhellen und abdunkeln etwas markanter heraus.

Als nächstes malen wir das Streiflicht von hinten rechts in das Bild. Dazu legen wir eine neue Ebene an (Ebene>Neue Füllebene>Farbfläche) und wählen eine hellbraun/beige Farbe. Danach malen wir auf die Deckmaske der erstellten Ebene mit einem großen, weichen Pinsel  die Farbe an der gewünschten Stellen wieder in das Bild. Die Deckkraft der Ebene verringern wir auf ca. 75%.

Zum Abschluss legen wir eine weitere Ebene an (Ebene>Neue Füllebene>Farbfläche) und wählen einen orangenen Farbton. Den Ebenendeckkraftmodus setzen wir auf „Weiches Licht“ und die Ebenendeckkraft setzten wir auf 70%. Dadurch haben wir einen schönen, orangen Schein und Look in das Bild gebracht.

 

4. Details

The Danger Details

In diesem Schritt verpassen wir dem Bild durch 3 einfache Filter mehr Details und Schärfe. Dazu fassen wir alle Ebenen zu einer neuen zusammen (cmd+alt+shift+E) und wenden dann aus dem Color Efex Pro Paket von Nik Software den Tonal Contrast Filter an. Wir erstellen auf dieser Ebene eine Ebenenmaske und kehren diese durch cmd+i um damit wir den soeben erzeugten Effekt ausblenden. Jetzt malen wir mit einem weichen Pinsel, geringer Deckkraft und weißer Vordergrundfarbe den Effekt an den gewünschten Stellen in das Bild.

Wir fassen wieder alle Ebenen zu einer neuen zusammen (cmd+alt+shift+E) und wenden nun den Filter Topaz Detail auf das Bild an. Bei den Einstellungen wählen wir in allen Schärfebereichen einen geringen Radius (ca. 0,5-1 px) um die Mikrokontraste zu schärfen. Auch auf dieser Ebene erstellen wir anschließend eine Ebenenmaske und malen wie im Schritt davor den Effekt an den gewünschten Stellen in das Bild.

Die letzte Technik die wir anwenden nennt sich „Freaky Amazing Detail Technik“ von Calvin Hollywood. Ein Tutorial zu dieser Technik findet Ihr auf seinem YouTube Kanal >Klick<. Im Schnelldruchlauf: Wir fügen erneut alle Ebenen zu einer zusammen (cmd+alt+shift+E) und erstellen zwei Kopien dieser Ebene (cmd+j). Diese beiden Ebenen legen wir nun in einen Ordner, stellen den Ebenendeckkraftmodus des Ordners auf „Ineinanderkopieren“ und erstellen eine Ebenenmaske auf dem Ordner. Nun wählen wir die obere Ebene, invertieren diese (cmd+i) und stellen den Ebenendeckkraftmodus auf „Strahlendes Licht“. Jetzt wenden wir den Weichzeichnungsfilter „Matter machen“ mit den gewünschten Werten auf das Bild an. Zuletzt malen wir nun den Effekt an den gewünschten Stellen in das Bild und reduzieren bei Bedarf die Ebendeckkraft des gesamten Ordners.

 

5. Effekte

Es wurden diverse Einstellungsebenen angelegt um dem Bild seinen finalen Look zu verpassen. Hierbei habe ich mich Schritt für Schritt an den gewünschten Look herangeabeitet. Folgende Einstellungsebenen wurden dabei erstellt:

  • Selektive Farbkorrektur
  • Schwarzweiss (Weiches Licht / 25% Deckkraft)
  • Tonwertkorrektur
  • Helligkeit/Kontrast
  • Dynamik
  • Farbton / Sättigung

Versucht bei eurem Bild durch die euch bekannten Techniken den gewünschten Bildlook zu erhalten.

Zum Abschluss lenken wir den Blick des Betrachters durch eine leichte Vignette auf den Mittelpunkt des Bildes. Dazu legen wir eine neue Ebene über das Menü an (Ebene>Neu>Ebene) und setzten die Füllmethode auf Weiches Licht. Zudem setzten wir den Haken bei „Ebene mit 50% Grau füllen“. Wir wandeln diese Ebene anschließend in ein Smart-Objekt um. Wir wählen über das Menü Filter>Renderfilter>Beleuchtungseffekte aus und legen nun ein neues Punktlicht an. Im Screenshot seht Ihr die gewählten Einstellungen. Anschließend wurde die Ebenendeckkraft auf 25% reduziert. Durch das Smart Objekt habt Ihr anschließend jederzeit die Möglichkeit diesen Effekt zu anzupassen.

The Danger Beleuchtungseffekte

 

Final

The Danger Final

Wir sind nun mit der Bearbeitung fertig und erstellen uns nun zum letzten Mal eine neue Ebene indem wir alle Ebenen zu einer zusammenführen (cmd+alt+shift+E). Diese Ebene ist nun unser fertig bearbeitetes Bild und kann nun in den gewünschten Formaten abgespeichert werden.

Ich hoffe Ihr konntet ein paar hilfreiche Tipps aus diesem Blog Eintrag für euch gewinnen. Wenn Ihr mehr von meiner Arbeit erfahren wollt, folgt mir einfach auf meinen Social Kanälen oder abonniert meinen RSS-Feed.